Zwischen Girl Scout Cookies und Lemon Haze, Bubble Gum und Northern Lights: Die Auswahl an Cannabissorten in der heutigen Zeit ist riesig. Und wenn wir sagen, riesig, meinen wir das genau so. Unzählige Strains, die jeweils wieder eigene Phänotypen mitbringen und gefühlt kommen jeden Tag neue hinzu, denn: Die Welt von heute fängt an Cannabis zu legalisieren und in vielen Ländern wie Spanien, Holland und einige US-Bundesstaaten gibt es hoch ambitionierte Züchter, die immer wieder neue, potente Kreuzungen schaffen. Und dann noch diese leckeren Namen … Wer könnte Honey Cream, Blue Cheese und Rainbow Sherbet widerstehen? Wir jedenfalls nicht. Ob für den Homegrow oder als Grundlage für den nächsten Trip nach Amsterdam: Es schadet nicht, sich ein klein bisschen mit den Cannabissorten dieser Welt auszukennen. Also los!
Cannabis-Untersorten: Indica, Sativa und Ruderalis
Völlig egal, welche Sorte: Sie lässt sich immer in entweder Indica, Sativa oder Ruderalis einordnen. Die meisten von Euch werden vermutlich mit Indica und Sativa schon eher bekannt sein – Indica gilt als Einschlafmittel und Sativa zum Aufputschen – und von Ruderalis vielleicht noch nie gehört haben. Das liegt daran, dass die Ruderalis-Genetik erst in den letzten Jahren ihren Boom erlebt hat, weil Züchter feststellen, dass sie diese Genetik mit Sativa oder Indica kreuzen und so automatisch blühende Cannabissorten schaffen konnten: die Automatics, Autoflowers, oder kurz: Autos. Ruderalis ist zwar nicht so potent, wenn es um Geschmack oder Wirkung geht, gekreuzt mit potenteren Sativas und Indicas kann man jedoch faszinierende neue Sorten schaffen, die auch noch innerhalb weniger Wochen erntereif sind. So gibt es mittlerweile viele der herkömmlichen und bekannten Sativas und Indicas auch als Automatics: White Widow Auto, Northern Lights Auto, Granddaddy Purple Auto usw.
Wusstest Du übrigens, dass …
… die weit verbreitete Meinung „Sativas energetisieren, Indicas sedieren“ genau das ist – eine Meinung? Das kann für die Wirkung der meisten Cannabissorten als Richtlinie nützlich sein, gilt aber nicht übergreifend für alle. Als Beispiel können wir hier Amnesia Haze (eine entspannende Sativa) oder Trainwreck (eine eher energetisierende Indica) nennen.
Wie viele Cannabissorten gibt es?
Viele, lautet die schlichte Antwort. Niemand kann diese Frage so ganz genau beantworten, da die Liste schneller wächst, als je zuvor, doch es ist davon auszugehen, dass es derzeit an die 7000–10000 verschiedene Cannabissorten gibt. Bei einer genauen Berechnung stellt sich jedoch auch die Frage: Zählen Weiterentwicklungen einzelner Sorten schon wieder als eigene Sorte? Oder nicht? Und was ist mit den Phänotypen einer einzigen Sorte? Je nachdem, von welcher Mutterpflanze Du Samen bekommst, kann es nämlich durchaus sein, dass Du bei unterschiedlichen Grows von ein und der selben Cannabissorte Pflanzen hast, die sich zwar ähnlich sind, doch auch deutliche Unterschiede aufweisen. Du siehst also, es ist gar nicht so einfach, die genaue Anzahl an Sorten zu bestimmen. Es gibt jedoch ein paar, die in einem Beitrag zu den verschiedenen Strains auf jeden Fall genannt werden müssen. Dazu gehört …
Cali Weed: Sorten
Cali Weed ist eigentlich gar keine eigene Cannabissorte. Es ist ein Überbegriff für viele verschiedene Sorten, die ursprünglich aus Kalifornien stammen oder dort gezüchtet wurden. Der Grund, warum sie ihren eigenen Namen verdient haben und fast sogar schon als eigene Sorte gesehen werden, ist, dass sie als besonders potent und genetisch hochwertig gelten. Das liegt unter anderem auch an den idealen Wetterbedingungen dort, die einfach perfekt dafür geeignet sind, Weed zu züchten. Viel Sonne und zwar immer. Zu den berühmten und beliebten Cali Weed-Sorten zählen:
- OG Kush: Ein Sativa-Indica-Hybrid, der euphorisierend, erfrischend und manchmal auch entspannend wirkt. Schmeckt nach Erde und Zitrus.
- Girl Scout Cookies (GSC): Mutti von viiielen anderen Sorten, schmeckt nach Kuchen und sorgt für viel Entspannung auf dem Sofa. Ist aber ein Hybrid!
- Zkittlez: Schmeckt, wie sie heißt und ist bekannt für ihre Entspannungs-entfaltende Wirkung.
- Lemon Haze: Ebenfalls ein Klassiker, verbreitet starke Zitrusaromen und sorgt mit ihrer Sativa-Dominanz für viel Kreativität.
Alle diese Sorten sind auch für ihren hohen THC-Gehalt von mindestens 20 % bekannt, beliebt und manchmal auch gefürchtet. Wenn Du noch nicht so geübt bist, solltest Du es bei diesen Cannabissorten also etwas langsamer angehen und mit 3 langsamen Zügen erst einmal das Wasser testen. Für diese 3 langsamen Züge können wir übrigens unsere Vaporizer empfehlen!
Alte Cannabissorten
Alte Cannabissorten sind ebenfalls keine wirklich eigene Klasse an Cannabis. Viel mehr versucht man mit diesem Begriff eine Unterscheidung zu treffen zwischen den „neu“ gezüchteten, modernen und einer Handvoll „alter“ Sorten, die die Grundlage für alle heutigen bilden. Dazu gehören zum Beispiel ganz klassische, beliebte Sorten, wie Haze und Afghani, aber auch jene, die als „Old Amsterdam“ bekannt sind: Skunk, Amnesia Haze, White Widow und noch einige mehr. Wenn Du Dir die Eltern verschiedener Strains anschaust, wird Dir auch immer wieder auffallen, dass Sorten wie GSC, NL (Northern Lights), Blueberry, Kush oder Skunk die Grundlage bilden und mit anderen Genetiken kombiniert wurden, um neue Strains zu schaffen. Cookies Gelato zum Beispiel vereint gleich zwei der größten Sorten weltweit: GSC und Gelato. Oder Wedding Cake: Eine Kombi aus ebenfalls GSC, gekreuzt mit Cherry Pie.
Falls Du aber nach einer Liste der ältesten Cannabissorten suchst, hier kommt sie:
Afghani |
Rein Indica, hat ihre Ursprünge in Afghanistan. |
Thai |
Rein Sativa, kommt aus Thailand! |
Hindu Kush |
Reine Indica, aus dem Himalaya. |
Skunk #1 |
Ein Hybrid, der seine Ursprünge in Kalifornien hat. |
Northern Lighs |
Sehr indica-dominanter Hybrid aus den USA. |
Acapulco Gold |
Reine Sativa, die ihre Wurzeln in Mexiko hat. |
Panama Red |
Reine Sativa – natürlich aus Panama. |
Maui Wowie |
Reine Sativa, eine klassische, alte Sorte von Hawaii. |
Purple Haze |
Reine Sativa, die in den 1960er Jahren in den USA entstand. |
Ooooh blüht das lila? Cannabissorten mit Farbkick
Immer wieder sieht man Hanfsorten, die deutlich lila oder pinke Färbungen annehmen, sobald sie in die Blütephase gehen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern deutet auch ganz deutlich auf verschiedene Faktoren hin. Zum einen kann es sein, dass Deiner Liebsten zu kalt geworden ist.
Zu niedrige Temperaturen können dafür sorgen, dass bei manchen Sorten Blüten und Blätter eine dunkel-lila Färbung annehmen. Das muss aber erst einmal kein Zeichen dafür sein, dass mit Deiner Pflanze etwas nicht in Ordnung ist – wenn es eine robuste Sorte ist, kommt sie mit der Temperatur auch gut klar. Am Ende des Tages ist und bleibt Cannabis Unkraut – das wächst und gedeiht unter allen Umständen. Es gibt aber auch Cannabisarten, die grundsätzlich eine lila Färbung mitbringen – die meisten erkennt man schon am Namen: Purple Haze, Granddaddy Purple, Pink Mist, Pink Runtz … you get it.
Diese lila Farbe liegt an einem ganz bestimmten Wirkstoff, den die Pflanze produziert, nämlich Anthocyan: Ein Pflanzenstoff, der auch in anderen lila Früchten und Beeren vorkommt. Er ist ein Antioxidans und verleiht allem, worin es wächst, eine tief violette Färbung. Zusätzlich bringen Cannabissorten, die diesen Stoff produzieren können, auch immer ein beeriges Aroma mit. Ansonsten kann man lila Cannabissorten jedoch weder eine anregende noch eine entspannende Wirkung nachsagen, denn die Produktion von Anthocyanen funktioniert völlig unabhängig davon, ob es sich um eine Sativa oder Indica handelt, oder welche Terpene und Cannabinoide noch in der Pflanze vorhanden sind.
Und Deine Lieblings-Cannabissorte?
Im Laufe der Zeit finden die meisten eine Sorte, die sie bevorzugen. Entweder durch Zufall oder gezieltes Testen. Die richtige Cannabissorte(n) für sich selbst zu finden ist auf jeden Fall ein Abenteuer, das mit vielen Freuden verbunden ist, für das man sich aber auch etwas Zeit nehmen sollte – und oft wechselt das auch nach ein paar Monaten wieder und man hat urplötzlich eine neue Lieblingssorte. Und das ist völlig in Ordnung, schließlich braucht man eben nicht in jeder Lebensphase das Gleiche … Welche Cannabissorte tut’s für Dich?
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