Nebenwirkungen von Cannabis

Nebenwirkungen von Cannabis

Mal wieder zu viel gekifft am Wochenende und Frau Mama erzählt Dir, dass Dein Gehirn jetzt für immer unterentwickelt bleibt? Bevor Du Dich mit ihr streitest: Denk daran, dass sie nur das Beste für Dich will – und halt einfach keine Ahnung hat. Es stimmt, dass Cannabiskonsum bei Minderjährigen langfristig die Entwicklung beeinträchtigen kann, doch dazu muss eine Art Dauerkonsum vorliegen. Bist Du schon mindestens 21 Jahre alt, kommt es durch Cannabis nicht zu Langzeitfolgen im Gehirn. Es kann jedoch – auch, wenn es nicht als gefährliche Droge gezählt werden kann – zu Nebenwirkungen durch Cannabis kommen, die man ganz easy vermeiden kann

Vorurteil: Eine Nebenwirkung von Cannabis ist Abhängigkeit

Eine berechtigte Sorge von vielen ist das Thema Abhängigkeit. Schließlich ist Cannabis – wie Alkohol und viele andere, bewusstseinsverändernde Substanzen – psychoaktiv, macht also was im Gehirn. Und gerade im Fall Cannabis muss man dieses Thema differenziert angehen. Erst einmal: Du wirst von Cannabis keine physische Abhängigkeit entwickeln. Das bedeutet, dass Du nicht, wie bei anderen Substanzen, Entzugserscheinungen hast, wenn Du nach einer Zeit des Dauerkonsums eine Pause einlegst oder gar ganz aufhörst. Eine „Nebenwirkung“ von Cannabis kann jedoch eine Art psychische Abhängigkeit sein, denn: Cannabis verändert durchaus die Art und Weise, wie wir mit unseren Emotionen umgehen.

Nutzt Du es zum Beispiel eher sedierend, um etwas Abstand zwischen Dich und die Welt zu bringen, wenn Du über-stimuliert bist, fällt es Dir plötzlich viel schwerer, nüchtern mit anstrengenden Situationen und Menschen umzugehen. Und es verändert auch, wie wir uns selbst und unsere Emotionen wahrnehmen und damit umgehen: Du wirst merken, dass es Dir als geübter Dauerkiffer im nüchternen Zustand etwas schwieriger fällt, anstrengende Emotionen gesund zu verarbeiten. Das kann dazu führen, dass Du Dich schnell nach dem nächsten Joint sehnst, weil er Dir die Erleichterung bringt, die Du Dir sonst erst mühsam erarbeiten musst. Das ist aber keine generelle Nebenwirkung von Cannabis, sondern hängt zum Großteil auch davon ab, wie Du mit dem Thema umgehst, wie impulsiv Du bist und warum Du zum Joint – oder Vaporizer – greifst.

Folgen und Symptome für Dauerkiffer: Schwere Nebenwirkungen durch Cannabis – oder eher nicht?

Genau aus diesem Grund sind Dauerkiffer oft impulsivschwach und fahren leicht aus der Haut – sie haben verlernt, mit ihren Emotionen gesund umzugehen und sie zu verarbeiten. Dadurch erhöht sich statistisch gesehen auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Psychosen. In den meisten Fällen lässt sich das aber rückgängig machen, vor allem, wenn die betroffene Person den Konsum einstellt, sich Hilfe sucht und anfängt, bessere Coping-Strategien zu entwickeln.

Wir wollen Dir mit diesem Beitrag auch keine Angst machen: Es muss nicht sein, dass sich ein Dauerkonsum bei Dir auf diese Weise äußert. Am Ende kannst nur Du für Dich selbst entscheiden, ob der Konsum Dir hilft, Dich beeinträchtigt, oder vielleicht sogar beides. Manche nehmen auch einige Nebenwirkungen von Cannabis in Kauf, weil sie ihnen nicht so wichtig erscheinen, oder sie sowieso größere Probleme haben – Schmerz- und Krebspatient:innen zum Beispiel. Für sie bedeutet der Konsum eine riesige Erleichterung und ermöglicht ihnen einen zumindest teilweise normalen Alltag. Diese Personen werden wohl eher selten Depressionen entwickeln. Doch die Nebenwirkungen von Cannabis sind so individuell und situationsabhängig, dass wir auf ein paar davon einmal genauer eingehen wollen.

Nebenwirkungen durch täglichen Cannabiskonsum: Depressionen und Persönlichkeitsveränderung

Gehen wir davon aus, dass Du nicht Schmerz- oder Krebspatient:in bist – sondern ein „normaler“ Mitbürger unserer Kultur, nur eben kiffst Du gerne viel. Wie sieht es hier mit den Nebenwirkungen durch Cannabis aus? Schauen wir uns die Faktoren an, die eine Rolle spielen:

  • Hast Du psychische Vorerkrankungen? 
  • Tendierst Du dazu, Probleme zu vermeiden?
  • Tendierst Du dazu, Dich zu isolieren?

Wenn Du auf eine der Fragen mit “Ja” geantwortet hast, dann nimm Deinen eigenen Konsum noch einmal ganz genau unter die Lupe. Zum einen, weil Betroffene von psychischen Erkrankungen anfälliger dafür sind, durch Cannabis unerwünschte Nebenwirkungen wie Psychosen auszulösen. Grundsätzlich gibt es bereits einen Zusammenhang zwischen Cannabis und Psychosen (Konsument:innen sind um etwa das Dreifache anfälliger) und dieser Effekt wird verstärkt, wenn Du bereits eine Prädisposition in diese Richtung hast. Weißt Du darum, ist das Grund genug, mit dem Konsum vorsichtig umzugehen.

Und wenn Du eher eine „avoidant“ Persönlichkeitsstruktur hast? Dann hilft Dir Cannabiskonsum nur unter Umständen, aus Deinem Schneckenhaus zu kommen und Dich mit den Problemen in Deinem Leben zielgerichtet zu beschäftigen. Doch auch hier ist eine differenzierte Betrachtung notwendig, denn richtig angewendet, kann Cannabis in sozialen Situationen Angst lindern und helfen, weniger Berührungsängste zu haben. Es hängt eben alles davon ab, wie Du persönlich zu diesem Mittel greifst. Als Heilpflanze oder Droge? Denn davon hängt auch ab, ob Du langfristig negative Nebenwirkungen durch Cannabis oder eine Persönlichkeitsveränderung durch den Konsum erfährst. 

Kurzfristige Nebenwirkungen von Cannabis

Schonmal einen viel zu fetten Dübel mit Deinen Kumpels gebufft und keiner wollte aufhören, weil jeder sich beweisen wollte und am Ende hat die Hälfte gekotzt? Das kann passieren. Es gibt zwar keine Berichte, dass durch den Konsum von zu viel Cannabis schonmal jemand gestorben ist, doch die Effekte können extrem unangenehm sein und von Kopfschmerzen über Übelkeit bis hin zu Ohnmacht reichen. Die meisten schlafen aber einfach ein, nachdem sie sich einmal übergeben mussten. Doch was tun, wenn nach dem Joint Herzrasen, Kreislaufprobleme und Übelkeit eintreten?

Erst mal an die frische Luft oder Fenster öffnen. Und nach Möglichkeit entspannen. Keine Sorge – es ist wirklich keine Nebenwirkung von Cannabis, davon zu sterben. Versuch also, Dich nicht in das Körpergefühl hineinzusteigern, sondern bleib nach Möglichkeit entspannt. Setz Dich wohin, sprich mit einem:einer Freund:in, bei dem:der Du Dich wohlfühlst, und trink ein paar Schlucke Wasser, wenn Du kannst. Und dann heißt es: Abwarten. Es ist ein unangenehmer Zustand, der aber auch wieder weggehen wird. Wenn Du den Drang hast, Dich zu bewegen, dann tu das! Sanfte Bewegung hilft ein wenig gegen manche der Nebenwirkungen von Cannabis, da es kreislaufanregend wirkt.

Bekommt man von Cannabis Kopfschmerzen?

Auch das kann passieren. Sowohl, wenn Du Dich etwas übernommen hast oder einfach der THC-Gehalt höher war als erwartet, als auch in Abhängigkeit von der Sorte. Denn manche Terpene, die Cannabis produziert, können durchaus ein leichtes Pochen im Schädel verursachen. Dazu gehören:

  • Caryophyllen
  • Pinene
  • Limonen

Achte doch einfach mal auf die Sorten, die Dir Kopfschmerzen machen – und ob sie besonders hohe Mengen dieser Terpene aufweisen. Manchmal ist es jedoch gar nicht das Cannabis, das die Kopfschmerzen verursacht, sondern der Tabak, der oft mit im Joint ist. Auch das könnte also einen Versuch wert sein – einfach mal pur kiffen!

Wie kann ich die Nebenwirkungen von Cannabis eindämmen?

Wenn Du keine Vorerkrankungen hast, Dich als gesunden Menschen siehst, aber etwas Sorge hast, wie schädlich Dein einer Joint am Tag ist, gibt es ein paar Ratschläge, die wir für Dich haben. Zum einen kannst Du einmal Dein Abhängigkeitspotenzial testen. Fällt es Dir schwer, so ganz ohne Grund eines Tages einfach mal auf den Joint zu verzichten? Dann solltest Du definitiv eine längere Pause einlegen.

Überprüfe aber auch, ob sich der gleiche Effekt einstellt, wenn Du pur kiffst, denn viele Dauerkonsumenten sind gar nicht so sehr vom Cannabis abhängig als viel mehr vom Nikotin. Falls Dir einfach der Geschmack gefällt, kannst Du auch zu CBD-Blüten greifen. CBD verursacht keine Nebenwirkungen, schmeckt wundervoll und entspannt Dich auch.

Und als letzten Hinweis können wir empfehlen: Hol Dir einfach etwas Hilfe! Sorge dafür, dass Du emotional und psychisch stabil bist – durch Persönlichkeitsentwicklung, Therapie oder Ähnliches. Als rundum gesunder und erfüllter Mensch läufst Du wesentlich weniger Gefahr, Langzeitnebenwirkungen von Cannabis davon zutragen. Ach, und übrigens: Die durch kurzfristigen Konsum ausgelösten, möglichen Konzentrationsschwierigkeiten gehen wieder weg, wenn Du längere Zeit die Finger davon lässt. 

 

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