Die rechtliche Situation rund um Cannabis in Österreich sorgt immer wieder für Verwirrung. Während in Deutschland die Teillegalisierung 2024 neue Wege eröffnet hat, bleibt Österreich beim Thema vorsichtiger. Doch was genau ist erlaubt, was verboten, und wie steht es um medizinisches Cannabis, CBD und Freizeitgebrauch im Jahr 2025?
Bereich | Regelung / Status | Details / Bemerkungen |
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Gesetzliche Grundlage | Das Suchtmittelgesetz (SMG) regelt Cannabis in Österreich. | Besitz, Erwerb, Anbau, Einfuhr etc. von THC-haltigem Cannabis sind grundsätzlich verboten – außer bei medizinischer Verwendung. |
Rekreationeller Gebrauch | Weiterhin illegal. | Besitz von THC-Cannabis ohne Medikation kann strafrechtlich verfolgt werden, abhängig von Menge und Umständen. Kontrolle variiert je nach Region. |
Medizinische Verwendung | Erlaubt, aber eingeschränkt. | Es gibt zugelassene Arzneimittel wie Sativex zur Behandlung von MS-Symptomen. Zudem sind Extrakte / Präparate wie Dronabinol/Nabilon erlaubt unter strengen Bedingungen. Blüten sind kaum verfügbar über reguläre Krankenversorgung. |
CBD-Produkte / THC-arm (< 0,3 %) | Legal unter bestimmten Bedingungen. | CBD-Blüten mit bis zu 0,3 % THC sind nicht als Suchtmittel eingestuft, unterliegen aber neuen Regeln. Verkauf bestimmter legaler Hanfblüten über Trafiken (Tabaktrafiken) geplant bzw. Bewilligungen erteilt. |
Verkauf über Trafiken | Teilweise umgesetzt. | Großhandels-Bewilligungen für den Vertrieb von legalen Hanfblüten liegen vor, Verkauf in Trafiken ab Ende Juli 2025 erwartet. |
Strafbarkeit / geringe Mengen | Besitz kleiner Mengen wird unterschiedlich gehandhabt. | Oft mildere Verfolgung, Beratung statt Strafprozess, wenn kein Handel etc. beteiligt. Aber: rechtliche Konsequenzen sind möglich. |
Wesentliche Punkte im Detail
Medizinisches Cannabis
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In Österreich gibt es zugelassene Medikamente mit Cannabis-Wirkstoffen: z. B. Sativex, eine Kombination aus Extrakten, zur Behandlung von krampfartigen MS-Symptomen.
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Andere Präparate wie Dronabinol oder Nabilon sind ebenfalls zugänglich, jedoch mit strengen ärztlichen und pharmazeutischen Auflagen. Blüten (THC-haltig) sind nicht regulär über Krankenkassen verfügbar.
CBD & THC-Arm (< 0,3 %)
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Produkte mit CBD und sehr niedrigem THC-Gehalt sind legaler, nicht als Suchtmittel eingestuft, allerdings gibt es neue Regelungen.
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Wichtiger Schritt: Großhandelsbewilligungen für den Vertrieb dieser legalen Hanfblüten wurden laut dem Finanzministerium bereits erteilt. Verkauf über Trafiken (Tabakläden) wird erwartet.
Legalisierung & politische Debatte
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Vollständige Legalisierung (THC-Cannabis für Freizeitgebrauch) ist nicht in Kraft und wird von der Politik bislang nicht ernsthaft umgesetzt.
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Es gibt allerdings öffentliche Debatten, Forderungen von Initiativen und politischen Gruppen, insbesondere unter dem Eindruck der Entwicklungen in Nachbarländern.
Kurz-Zusammenfassung: Was darf man, was nicht?
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✅ Medizinische Nutzung ist erlaubt, aber streng reguliert.
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✅ CBD-Produkte / THC-arme Hanfblüten (< 0,3 %) unter bestimmten Bedingungen legal und Verkauf über Trafiken geplant.
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❌ Freizeitnutzung von THC-mäßigen Cannabisblüten bleibt illegal.
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⚠️ Besitz kleiner Mengen kann milde geahndet werden, aber rechtliche Risiken bestehen weiterhin.