Eröffnung des Cannabis Social Club Grüne Liebe Rhein-Neckar in Mannheim – Legal, Sozial & Qualität

Eröffnung des Cannabis Social Club Grüne Liebe Rhein-Neckar in Mannheim – Legal, Sozial & Qualität

Sep 08, 2025Gabor Daniel

Einführung

Seit dem Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) am 1. Juli 2024 ist in Deutschland unter bestimmten Bedingungen der gemeinsame, nicht-kommerzielle Anbau und Vertrieb von Cannabis in sogenannten Cannabis Social Clubs (CSC) – offiziell auch Anbauvereinigungen genannt – legal. Baden-Württemberg zählt bereits zu den Bundesländern, in denen die ersten Genehmigungen vergeben wurden. 

Der Cannabis Social Club „Grüne Liebe Rhein-Neckar“ in Mannheim hat nun offiziell den Anbau aufgenommen. Dies markiert einen wichtigen Meilenstein für kontrollierte Versorgung, Transparenz und Jugendschutz in der Region Rhein-Neckar und in ganz Baden-Württemberg.


Rechtlicher Rahmen & Bedeutung

Damit ein CSC legal betrieben werden darf, gibt es klare gesetzliche Vorgaben:

  • Die Vereinigung muss nicht gewinnorientiert sein, als eingetragener Verein oder Genossenschaft organisiert. Mitglieder müssen mindestens 18 Jahre alt sein und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Es darf nur eine Mitgliedschaft pro Person bestehen. 

  • Die Mitgliederzahl eines CSC ist auf maximal 500 begrenzt.

  • Produktionen und Abgaben sind auf den Bedarf der Mitglieder beschränkt; Mengen und Mengenlimits werden reguliert. Es gibt strenge Anforderungen an Jugendschutz, Dokumentation, Qualitätsstandards und Kontrolle durch Behörden. 

In Baden-Württemberg sind das Regierungspräsidium Freiburg und Tübingen zuständig für Genehmigung und Überwachung der Anbauvereinigungen. 


Details zum Start in Mannheim (CSC „Grüne Liebe Rhein-Neckar“)

Anbau & Kapazität

  • Zum Start: über 250 Pflanzen auf ca. 40 m² Anbaufläche im Blütebereich.

  • Zusätzlich circa 50 Mutterpflanzen, um Stecklinge zu produzieren.

  • Erste Ernte erfolgt nach etwa 7–8 Wochen im normalen Zyklus.

  • Zielkapazität: ungefähr 20 kg pro Erntezyklus.

Diese Angaben sind ambitioniert und setzen eine effiziente, technisch moderne Ausstattung voraus.

Technik & Qualität

Um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten, setzt der CSC auf:

  • Reinstwasser-Versorgung, um Nährstoffqualität und Pflanzengesundheit zu sichern.

  • Hochwertige LED-Beleuchtung zur Energieeinsparung und optimaler Lichtqualität.

  • Luftreinigungssysteme inklusive Ozon-Behandlung, um Geruchsbelastung zu minimieren und Schadstoffe zu reduzieren.

  • CO₂-Nachspeisung in einem geschlossenen System, um das Pflanzenwachstum zu optimieren und den Ertrag zu steigern.

Diese Maßnahmen sind wichtig, um gleichbleibende Qualität, Hygiene und Sicherheit zu garantieren – zentrale Aspekte, auf die sowohl Behörden als auch Mitglieder wert legen.

Verantwortung & Prävention

Der CSC betont stark:

  • Jugend- und Gesundheitsschutz: Keine Abgabe oder Konsum in der Nähe von Minderjährigen.

  • Verpflichtung der Mitglieder zu verantwortungsvollem Gebrauch.

  • Präventionsarbeit in Kooperation mit lokalen Institutionen und Fachstellen (z. B. Suchtberatung, Gesundheitsämter).

  • Regeln und mögliche Konsequenzen bei Verstößen (z. B. Ausschluss) sind klar definiert.

Diese Elemente entsprechen den gesetzlichen Anforderungen an Anbauvereinigungen nach dem KCanG. 


Finanzielle Aspekte & Perspektive

  • Anfangsinvestitionen: ca. 150.000 € in Technik, Sicherheit und Ausbau.

  • Selbstkostenpreis: etwa 10 €/g, abhängig von laufenden Produktionskosten.

  • Ausbaupläne: Erweiterung auf 500–600 Pflanzen, wenn Mitgliederzahl und Nachfrage steigen.

  • Mitgliederentwicklung: momentan sind etwa 200 Plätze verfügbar — Interesse und Mitgliedschaft könnten wachsen.

Diese Kostenrechnung muss realistisch sein: Energie, Personal, Wartung, Sicherheit und administrative Kosten müssen gedeckt sein.


Regionale Bedeutung & Ausblick

  • Signalwirkung: Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar wird zu Vorreitern für verantwortungsvolle Cannabisversorgung in Baden-Württemberg.

  • Rechtssicherheit: Durch gesetzliche Genehmigung und Überwachung wird Schwarzmarkt verdrängt, Qualität kontrolliert, Gesundheitsrisiken minimiert.

  • Soziale Einbettung: Durch Mitgliedsstrukturen, Prävention und transparente Prozesse gewinnt der Umgang mit Cannabis an gesellschaftlicher Akzeptanz.

  • Ausweitung möglich: Mit wachsendem Bewusstsein und Mitgliedern könnten weitere CSCs entstehen, Angebote in anderen Regionen folgen.


Häufige Fragen (FAQ)

1. Ist Konsum in den Räumen erlaubt?
Nein. Nach dem deutschen Konsumcannabisgesetz ist der Konsum in den Anbauvereinigungen selbst nicht erlaubt. Der Club darf Cannabis nur produzieren und an Mitglieder abgeben.

2. Wie viel Cannabis darf ein Mitglied pro Monat erhalten?
Für Mitglieder über 21 Jahre gelten Höchstmengen – oft 25 g pro Tag und 50 g pro Monat. Für jüngere Mitglieder gelten strengere Limits. Die genaue Abgabemenge wird durch die Satzung des CSC festgelegt und richtet sich nach gesetzlichen Vorgaben. 

3. Wer überprüft den CSC?
Die zuständigen Behörden (in Baden-Württemberg: Regierungspräsidien Freiburg für Genehmigung und Tübingen für Überwachung) kontrollieren Vorgaben wie Abstand zu Schulen, Qualität, Dokumentation, Jugendschutz. 

4. Kann man Mitglied werden? Was sind die Voraussetzungen?
Mindestens 18 Jahre alt, wohnhaft in Deutschland, Mitgliedschaft in nur einem CSC, ggf. Mindestdauer der Mitgliedschaft oder Wartezeit, Mitgliedsbeiträge oder Kostenbeteiligung zur Deckung der Gemeinschaftskosten. Satzung legt Rechte und Pflichten fest. 


Fazit

Der Start des CSC „Grüne Liebe Rhein-Neckar“ in Mannheim ist mehr als nur ein lokaler Verein: Er zeigt, wie das deutsche Modell der Cannabis Social Clubs / Anbauvereinigungen praktisch funktioniert – transparent, verantwortungsbewusst und rechtlich legitim. Für diejenigen, die sich für Cannabis, Drogenpolitik, Jugendschutz oder legale Eigenversorgung interessieren, ist dieser Club ein wichtiger Schritt.

Wenn du Interesse hast, Mitglied zu werden oder mehr über die Technik, den Anbau oder rechtliche Details zu erfahren – melde dich bei uns oder komm zu einem der Info-Treffen in Mannheim.



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